Freitag, 26. April 2024

Friday - Flowerday #17/24


Heute alles weiß-in-weiß, passend zum "Weißen bzw. Sommerwohnzimmer",
wie der Raum mit dem Zugang zur Terrasse bei meinem Mann hieß.
Dort steht auch die weiße Couch, auf der er gerne seine Siesta gehalten hat,
auch seine allerallerletzte.

In dieser Woche steht dort ein Strauß mit einer weißen Hortensie
und diesen hübschen Fruchtständen der Scabiosa stellata &
dem sternchenblütigen Leucadendron salignum.

Dazu gesellen sich ganz wunderbare gefüllte mehrblütige Anemonen,
Astilben, weißer Strandflieder und Zweige von Brautspiere.




Ein kleines Maiglöckchengebinde steht zu Füßen des Straußes.












Zum Schluss wieder ein Blick auf das komplette Arrangement dieser Woche:


Damit wünsche ich euch ein tolles
letztes Aprilwochenende!

                                                           
Eure eigenen Freitagsblümchen haben hier wieder
ihren Platz - bis Dienstag früh
ist die Verlinkung offen:

You are invited to the Inlinkz link party!

Click here to enter

Donnerstag, 25. April 2024

Monatscollage April 2024

Welch Kontrastprogramm!
Überaus gesellig
&
ganz einsam,
frühlingshaft mit überbordender Blütenfülle
&
grimmig wie den ganzen Winter nicht,
Ausflüge mit Kunstgenuss
&
neuen Anstößen,
sich auseinanderzusetzen,
viele Pläne
- die dann jedoch noch warten mussten -
viel Lektüre
&
"Self care" in jeglicher Form,
und ebenso mangelnde Vorsicht.
Ich sitze hier im Grünen
und warte auf den Mai...


Bei meiner Linkparty
gab es elf 
frühlingshafte Beiträge
( bis Samstagabend sind weitere willkommen ).

Danke dafür an alle Teilnehmerinnen!

                                                      


Die Monatscollagen werden von die_birgitt gesammelt, und als Monatsrückblick verlinke ich den Beitrag auch mit judithpeters

Sonntag, 21. April 2024

Monatsspaziergang April 2024

Jeden 3. Sonntag im Monat lädt Kristina Schaper zu einem Monatsspaziergang ein. Ein Vierteljahr habe ich nun aus den unterschiedlichsten Gründen pausiert. Jetzt, wo es wieder wärmer wird und meine Laufwerkzeuge wieder funktionieren, wie sie sollen, habe ich mal wieder eine kleine Exkursion in eine Siedlung in meiner Umgebung unternommen. In der bin ich seit über fünfzehn Jahren nicht mehr gewesen, seit die riesige Fabrik in meinem Veedel ihren Betrieb eingestellt hat, ab 2012 alles abgerissen wurde, und das Gelände mit einer ganz neuen Siedlung nach und nach bebaut worden ist.
Inzwischen kann frau also das Gelände der ehemaligen Clouth Gummiwerke an diesem Tor passierend betreten. Früher konnte frau zur "kleinsten Siedlung Kölns" nur durch einen eher verborgenen Eingang an einem Kiosk auf der angrenzenden Florastraße gelangen, der jetzt verschlossen ist.

Mein Mann und ich sind gerne nach unseren Spaziergängen zur Flora/Botanischer Garten auf dem Rückweg nach Hause in diese eigene, wundersame Welt eingetaucht, die so gar nichts mit unserer Lebenswirklichkeit im bürgerlichen "Künstlerviertel" des Stadtteils zu tun hatte. Damals gab es nur einen Zugang von Südosten her über die Franz-Clouth-Straße, und die für Autos gedachte Straße führte noch auf der südlichen Seite der Häuserreihe vorbei, also an deren Gärten entlang. Die Häuser selbst waren bis dicht an die Fabrikanlagen gebaut. ( Ein Luftbild ist hier zu sehen, die Siedlung, das sind die neun Häuschen am unteren Bildrand. )

Am westlichen Ende der Häuserreihe verwehrten hohe Mauern den weiteren Zugang zum Firmengelände, dort, wo jetzt der rotgestrichene Neubau eines Kindergartens steht. Blieb also nur die schmale Passage, die ich eingangs erwähnt habe. So blieb diese Siedlung bis 2014 abgeschlossen und ganz verborgen für viele Mitbürger.


Heute führt eine Straße vom "Tor 1" und weiteren Bauten um die Ecke nördlich an der Siedlung vorbei. Das erste Haus ist etwas größer als die übrigen acht, mit einem Eingang nach Norden und für vier Familien konzipiert, so auch heute noch. 

Damals, nach dem Krieg mit seiner extremen Wohnungsnot im massiv kriegszerstörten Köln, hat die Firma Clouth auf einem werkseigenen südlichen Brach- zw. Schrebergartengelände 1947 eine Siedlung für Werksangehörige geplant und umgesetzt. 

Die Häuser hatten den gleichen Grundriss und die gleiche, architektonisch schlichte Bauart. Die Grundstücke sind, abgesehen von dem einen Haus im Westen, das eben quer zu den übrigen steht, auch gleich groß. Gegen 1 DM Überstundenlohn halfen hier Clouth-Mitarbeiter nach Feierabend bei der Errichtung der Backsteinhäuser am Rande des Werksgeländes. Das Baumaterial - in diesem Fall  hauptsächlich Ziegelsteine -, welches auch bei der Errichtung der Fabrikhallen zur Produktion eingesetzt wurde, wurde zur Verfügung gestellt. In den Häusern wohnten damals immer zwei Familien. Der Hauseingang war auf der östlichen Gebäudeseite:





Heute sind die Häuser in Privatbesitz. Nur noch zwei davon werden von ehemaligen Clouth - Arbeitern bewohnt, die die Häuser später als Eigentum erworben hatten. Die Firma hatte sie zu Beginn der 1990er Jahre veräußert, um ihre Liquidität zu verbessern. 











Die Vorgärten zur neuen Seekabelstraße sind sehr unterschiedlich, aber meist liebevoll bepflanzt.









Selbst Feigenbäume, Palmen und viele diverse Obstbäume gibt es an der Straße wie in den Gärten.

Zwei Häuser zeigen recht junge Spuren einer Totalsanierung.

Die ehemalige Straße auf der Südseite wurde aufgehoben, und die Stadt Köln hat die Fläche an die Hauseigentümer weiterverkauft, so dass deren Gärten jetzt an die teilweise sehr hohen Mauern von Gewerbehallen an der Florastraße reichen.


Ein ehemaliger Clouth - Mitarbeiter aus Nordgriechenland, der 1997 durch die Einstellung der Gummi-Produktion arbeitslos geworden war, hat mir voller Stolz seinen fast 400 Quadratmeter großen Garten gezeigt, in dem viele kleine Obstbäume & ein großer Quittenbaum wachsen, mitgebracht aus seiner Heimat in Drama.


























Am südöstlichen Ende der Siedlung kommt man heutzutage auf die Rückseite eines Kindergartens, der schon in früheren Zeiten an dieser Stelle angesiedelt war.


Die Seekabelstraße endet nun auf einem größeren Platz. Die dort sichtbaren Häuser bilden die Grenze zum Johannes - Giesberts - Park bzw. den Gebäuden der Kölner Kinderklinik an der Amsterdamer Straße. Durch diesen Park bin ich immer gekommen, wenn ich zu Fuß von meiner Riehler Schule nach Hause gelaufen bin.








Die Bewohner der "kleinsten Siedlung" schauen inzwischen nicht mehr auf Fabrikmauern, sondern auf eine Reihe von 17 kleinen, ansprechend gestalteten Stadthäusern von bis zu 130 Quadratmetern Wohnfläche. Dahinter sind dreistöckige Gebäude mit Eigentumswohnungen.





Was mich verwundert ( und gestört) hat, ist die Tatsache, dass die ganze Straße an einem Werktagsnachmittag vollgestellt war mit Autos auf beiden Seiten, obwohl es große Tiefgaragen im Quartier gibt.

Am Ende meiner Spazierrunde habe ich mir im iberischen Lokal im Pförtnerhäuschen einen Beerenkuchen plus Kapuziner gegönnt...


... bevor ich wieder die verkehrsreiche Niehler Straße gequert habe, um über das Preußen - Quartier in meine Veedelsecke zu kommen.


An der Niehler Straße sind übrigens die Außenmauern aus Backstein der Fabrikhallen der Firma Clouth erhalten geblieben und in den Neubau integriert worden. Dort befinden sich u.a. auch Künstlerateliers.

Wer mehr über die von Franz Clouth gegründete Rheinische Gummiwarenfabrik, die die Kölner Industriegeschichte über 140 Jahre geprägt hat, erfahren will, sei auf den Wikipedia - Artikel verwiesen.

Ich hoffe, es hat wieder Spaß gemacht, mit mir zu flanieren. Mir hat der Besuch der Siedlung  ausgesprochen gut getan.